Energie und Wasser

Was haben Cidre, Kefir, Abfall und Waldgärten gemeinsam?

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Wer genug Interesse hat, wird sich die paar Minuten Zeit für einen Artikel über eine britische Brauereikooperative nehmen. Soviel: Durch sie sind u.a. 1500 überreife Mangos und 9 Tonnen (lt. Lebensmittelkette „zu gelben“) Birnen weniger auf dem Müll gelandet.

Zwei Bürgersolaranlagen in Rostock

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Die erste Bürger Solar Rostock GmbH & Co. KG wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, durch Bürgerbeteiligung Projekte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, der Energieeinsparung und der Effizienzsteigerung zu realisieren, um einen konkreten Beitrag zur Energiewende in der Stadt zu leisten. Auf dieser Basis haben sich 17 Bürgerinnen und Bürger der Stadt zusammengefunden, um gemeinsam die erste Bürgersolaranlage in Rostock zu errichten und zu betreiben. Bürgersolaranlagen u.ä. Projekte auf dem Gebiet erneuerbarer Energien sind eine Form der finanziellen Beteiligung in langfristige Sachanlagen. Die Beteiligten erhalten jährlich eine Ausschüttung, um von ihren Investitionen in erneuerbare Energien zu partizipieren.

Die Eckdaten der ersten Bürgersolaranlage:

  • Standort: Mecklenburger Allee 11-12, WIRO-Wohnhaus
  • installierte Leistung: 20 kWp (Kilowatt-Peak), 90 Photovoltaik- Module a) 220W
  • Jahresenergieertrag: ca. 20.000 kWh/a
  • Einspeisung in das öffentliche Netz.

In diesem Kontext ist die erste und seit September 2014 auch die zweite Bürgersolaranlage eine „Rostocker Angelegenheit“, denn Wertschöpfung aus Planung, Bau und Betreibung bleiben in unserer Stadt.

Die Eckdaten der zweiten Bürgersolaranlage:

  • Standort: Michaelshof Rostock, Krabbehaus
  • installierte Leistung: 29,5 kWp (Kilowatt-Peak), 116 Photovoltaik- Module a) 255W
  • Jahresenergieertrag: ca. 29.500 kWh/a
  • fast vollständiger Eigenverbrauch im Michaelshof.

An diesem Projekt beteiligten sich 5 Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Dies sind 2 konkrete Beispiele, bei denen die Aspekte der Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung/Teilhabe in Einklang stehen.

Dr. Adelheid Priebe

Neue Studie von Norbert Rost: “Peak Oil – Heruntergebrochen auf Thüringen”

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Folgende Info erreichte mich durch die Webseite http://www.transition-initiativen.de. Klingt für mich interessant, jedoch prüfen kann ich’s mangels ausreichend Fachwissen nicht. Vielleicht kannst Du das? Ich zitiere mal:

Norbert Rost von “Dresden im Wandel” – ein Wirtschafts- und Peak-Oil Experte und Betreiber von http://www.peak-oil.com – hat diese sehr interessante Studie dazu veröffentlicht. „Peak Oil – Herausforderung für Thüringen“

Nach einer ähnlich gelagerten Studie zu Sachsen vor 2 Jahren habe ich in den vergangenen Monaten Thüringen unter dem Blickwinkel des Peak Oil beleuchtet. Einige Ergebnisseim Telegrammstil:

  • extreme Pendlerkultur in Thüringen: 63% der Beschäftigten müssen ihren Wohnort verlassen, um zur Arbeit zu kommen
  • 98,5% der PKW- und 99,1% der Nutzfahrzeugflotte sind auf Mineralöl als Treibstoff angewiesen
  • die Exportmärkte der Thüringer Unternehmen sind teils stark ölabhängig und damit ebenfalls Peak-Oil-verletzlich
  • die Strategiepapiere der Landesregierung berücksichtigen mögliche Ölpreisschocks nicht
  • die 100 größten Unternehmen ließen sich bislang nicht auf eine Diskussion ein: Ein Fragebogen blieb unbeantwortet
  • immerhin: es gibt verschiedene Transition-Initiativen, die sich auf lokaler Ebene bemühen, für das Thema zu sensibilisieren und lokale Strategien zu ersinnen

Nachlesbar: http://www.peak-oil.com/2014/02/peak-oil-thueringen/

Diskussion bei Scobel (3sat) zum Thema Gemeinwohl

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Diskussion bei Scobel (3sat) zum Thema Gemeinwohl mit drei Einspielern zu 1. Geschichte von Gemeingütern (Commons), 2. Gemeingut Internet, 3. CO2-Fußabdruck

Leider sehr fokusiert auf Carsharing und anderen Gütern (die in den meisten Fällen gar keine Commons sind) statt z.B. die Gemeinwohlökonomie (oder Postwachstum) anzusprechen und über weite Strecken sehr akademisch. Trotzdem sehenswert.

Jeder Schritt ein CO2-Fußabdruck

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Ein kurzer Spaziergang zum CO2-Rechner unseres Umweltbundesamtes mit Denkanstößen.

CO2-Rechner Start
CO2-Rechner: Start

Den Spaß gönn‘ ich mir. Dachte ich mir. Ich fand den klimaktiv-co2-rechner.de vom Umweltbundesamt. Doch die erste Ernüchterung folgte gleich auf der Startseite. Ist doch ein persönlicher Fußabdruck von ca. 2,5 Tonnen CO2-eq pro Kopf und Jahr empfohlen (deutscher Durchschnitt ist z.Zt. mehr als das 4-fache, nämlich ca. 10,5t!). Das war noch nicht die Ernüchterung, aber: Die Rubrik „Öffentliche Emissionen“ gibt mir gleich ne satte Tonne CO2 an den Start. Dieser „Topf“ setzt sich überwiegend aus „Verwaltungskosten“ zusammen. Ich zitiere aus der Beschreibung: „Emissionen entstehen z.B. durch Verwaltung, Organisation des Sozialwesens [A.d.A. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen], Infrastruktur oder Bildung [A.d.A. (Berufs-)Schulen, Universitäten] und werden jedem Bürger mit einem gleichen Anteil automatisch zugerechnet. Neben den offiziellen Aufgaben des Staates werden hier zusätzlich Emissionen zur Wasserversorgung sowie Wasser- und Abfallentsorgung berücksichtigt, da diese Dienstleistungen allen Bürgern zur Verfügung stehen.„. Ich habe als Einzelperson durch Verwaltungsaufwand also, so suggeriert es mir der Rechner, schon knapp die Hälfte des angestrebten Rucksacks voll. Gut, dass ich es — vor allem durch die Transitionsbewegung — besser weiß, sonst läge mir der Satz „als Einzelperson kann ich doch eh nichts ändern“ am Sprachgaumen.

Was kann die Kommune tun?

CO2-Rechner Erfassung
CO2-Rechner: Erfassung

Aber dadurch ist auch gleich eine erste wichtige Quelle für Verbesserungen gefunden: Jede/r Einzelne darf nicht müde werden unseren Kommunen Dampf zu machen, nicht locker lassen und einfordern, dass Verwaltungsprozesse und kommunale Logistik (Wasser, Müll, etc.) umweltverträglicher werden. Warum eben dies eine Wichtige Quelle ist? Weil dieser Anteil für jede und jeden von uns Bürger*innen anfällt. Und somit ist auch bei jeder noch so kleinen Verbesserung in diesem Bereich die Wirkung so hoch wie es Bürger*innen in der Stadt gibt!

Frag also nach bei Deinen Volksverträtern; ob Du sie oder ihn gewählt hast oder nicht: Wohin geht mein Müll? — Ich sammle Regenwasser, oder noch besser: ich habe eine Abwasseraufbereitungsanlage; nehmt mich zumindest für meinen Privathaushalt aus der Wasserversorgung, bitte. — Warum muss ich noch Biomüllgebühren zahlen? Und wieso ist es so umständlich, für private oder gemeinnützige Zwecke Recyclingmaterial oder Biomaterial zu bekommen? Nicht nur finde ich Fahrradfahren wichtig, ich nehme sehr gern mein Rad und fahre durch die frische Luft. Wieso wird es mir jedoch so schwer gemacht mich im Dickicht der Blechlawine zu behaupten? Waren Sie schon mal in Kopenhagen oder Amsterdam? Immerhin gibt es vereinzelt Radler*innenhalter und Radler*innenschalter an Ampeln. — Ich erzeuge meinen Stromenergiebedarf selbst, mein Anteil an der Stadtwerknotwendigkeit ist also extrem gering; wenn jetzt Bildungs- und soziale Einrichtungen dem gleichkämen, fänd‘ ich’s ’nen Traum. — Warum muss alles Laub benzinbetrieben und mit ohrenbetäubendem Lärm weggeblasen werden? — Warum gibt es an den (Geldwährungs-)Preisschildern an Produkten nicht immer auch eine Umweltkostenanzeige in z.B. gefahrenen Kilometern der Zutaten oder/und in CO2-eq als „Währung“? Warum?

Aber Einkaufen hat damit doch nichts zu tun, oder?

Beim Punkt „Konsum“ sagt mir mein Gefühl, dass hier erhebliches Potential schon bei meinem bisherigen Verhalten ist. 1,84t CO2-eq als Minimum halte ich für übertrieben für’s derzeitigen Verhalten — und sicherlich das einiger anderer Menschen auch: Einmaligen Anschaffungen sind seit geraumer Zeit nahezu nicht vorhanden (ich hab viel zu viel im bisherigen Leben angehäuft, was erst einmal genutzt werden wird bzw. getauscht wird gegen Dinge, die ich tatsächlich nutze). Ich versuche Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge, etc. so gut es geht mit mehreren Menschen zu nutzen. Diese Möglichkeiten berücksichtigt zu wissen sehe ich beim verlinkten Online-Rechner gar nicht. Mir ist klar, dass es hier um Approximation geht. Jedoch würde es mich interessieren, ob und welche Auswirkung das hat.

Nach Selbstbeschreibung werden hier Dinge wie Produktverpackung pauschal eingerechnet. Ich konsumiere Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs heute schon weitgehend aus Großverpackungen; es entsteht also erst (so gut wie) gar keine Verpackung. Wichtig finde ich jedoch folgenden Satz im Beschreibungstext: „Das hier ermittelte Ergebnis gilt als Anhaltspunkt und zeigt, dass bewusste Konsumentscheidungen die eigene CO2-Bilanz langfristig positiv beeinflussen können.“ Noch sympathischer fände ich jedoch den Bezug zur durch bewussten Konsum bewirkten positiven Umweltwirkung, denn es handelt sich beim Fußabdruck ja um kein Strafregister.

CO2-Rechner: Verbesserungen
CO2-Rechner: Verbesserungen

Auch bei mir kommt noch immer zu viel — gerade bei Lebensmitteln — nicht aus der Region (und mit Region meine ich ca. 200km Umkreis). Besonders ärgerlich finde ich das bei (Pflanzen-)Produkten, die klimabedingt in der Region wachsen würden. So z.B. diverse Getreidesorten (und hier meine ich nicht die wenig widerstandsfähigen, wenig nährstoffhaltigen und wenig geschmackvollen überzüchteten Hochleistungssorten des Weizens, darunter auch Dinkel, sondern z.B. Emmer, Einkorn, Nackthafer, Khorasan bzw. Kamut®, Gerste, Buchweizen, …), Leinsaat, Süßlupine, Walnüsse, Linsen, Hirse (die gibt’s immerhin aus Brandenburg), (Lebensmittel-!)Mais und natürlich diverse (Lager-)Gemüse (alle möglichen Wurzelsorten wie Hafer-/Schwarzwurzel, Kerbelwurzel, Wildbroccoli, Chicorée, diverse Pilze, gelbe und rote Beete, Meerrettich, Knoblauch, Petersilienwurzel, …) in ausreichenden Mengen. Auch fehlt mir die Möglichkeit — für einen realitätsnahen Wert des CO2-Verbrauchs — durch Verhaltensweisen wie eigenen Gemüseanbau, Obstsammeln u.ä. in Teilen die Ausstoßverantwortlichkeit zu kompensieren.

Mein Fazit

Alles in allem sollte sich jede Person mal diese 10-20 Minuten nehmen um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Lebensbereiche wie stark zum Aufbrauchen unseres Planeten beitragen. Und in welchen davon das eigene Verhalten geändert werden sollte. Viel wichtiger jedoch finde ich den Eindruck, den Mensch bekommt, wo die Stellschrauben sind, was jede und jeder einzelne von uns bewirken kann. Denn diese Entscheidung, in welchem Lebensbereich wie viel eingespart wird, kann niemandem abgenommen werden, weil jede/r individuelle Wichtigkeiten hat.

Eine Anmerkung noch, obwohl’s eigentlich selbstverständlich sein sollte: Dieser Beitrag spiegelt, wo nicht anders erwähnt, meine persönliche Meinung wider. Als solches ist sie als eine von vielen Meinungen zu verstehen, die gerne jederzeit respektvoll und konstruktiv geäußert werden können. Insbesondere ist sie nicht gegen Personen oder andere persönliche Befindlichkeiten gerichtet.

Update

Letzten Donnerstag witmete Scobel sich in seiner Sendung dem Thema Gemeinwohl (Commons, Almende und verwandte Themen; leider wurde die Gemeinwohlökonomie nicht thematisiert). Im Zuge dessen gab es einene Matz (Kurzbeitrag) zum CO2-Fußabdruck (mehr in Textform), die ich zum Grundverständnis empfehlen kann.

Internationale Informationsquellen

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Während für viele Menschen Begriffe wie transition und resilience neue Felder darstellen, gibt es bereits seit mehreren Jahren Informationsportale, auf denen sich Interessierte mit Informationen und Kontakten versorgen können.

Eine der bekanntesten Seiten ist resilience.org, die aus dem energybulletin.net hervorgegangen ist. Auf der Seite werde zu 5 Themenbereichen Informationen aus diesem und anderen Blogs zusammengetragen. Eine Datenbank führt relevante Initiativen auf, die Interessierte geografisch suchen können. Die Seite wird vom Post Carbon Institute getragen, dessen bekanntester Vertreter Richard Heinberg sein dürfte.

Eine weitere Seite ist das Transition Network, eine Seite zur Information und Vernetzung von Transition Initiativen. Auf der Seite finden sich zahlreiche Anregeungen zu Aktivitäten, Ideen, Informationen, Bildungsangeboten und vielem mehr. Hier betreibt auch der Begründer der Transition Town Initiative Rob Hopkins sein Blog.

Für den deutschsprachigen Raum finden sich Informationen auf einer eigenen Seite für Transition Initiativen. Auch hier viele Informationen und Kontakte.

Wer sich zum Thema Peak Oil informieren möchte, wird unter anderem auf theoildrum fündig. Seit September 2013 ist diese Seite nur noch ein Archiv, dass alle Informationen aus über 8 Jahren zum Nachlesen bereithält. Die Betreiber wollen den Aufwand verringern, der in der Erstellung aktueller, hochwertiger Artikel zum Thema einhergeht. Eine entsprechende deutschsprachige Informationsquelle ist die offizielle Seite von ASPO Deutschland.

Rund um die Mobilität der Zukunft geht es in dem Blog Zukunft Mobilität. Aktuelle Informationen, Entwicklungen und Visionen werden hier präsentiert.

Weitere (willkürlich gewählte) Quellen:

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