Ernährung und Landwirtschaft

Pressemitteilung des IKG: „Interkultureller Garten in Gefahr“

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Interkultureller Garten Rostock -- ein offener sozialer und ökologischer Rückzugsraum mitten in der Stadt
Interkultureller Garten Rostock — ein offener Rückzugsraum für Mensch und Natur mitten in der Stadt

Derzeit steht nichts minder auf dem Spiel als der Fortbestand des Ehrenamts- und Gemeinschaftsprojektes und Rückzugsraumes „Interkultureller Garten Rostock“.

Doch der Reihe nach: Seit 2011 gibt es den Interkulturellen Garten (IKG) auf dem ehemaligen Schulgartengelände am „Groten Pohl“. Seither haben hier zahlreiche Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur viele gemeinsame und schöne Stunden beim Gärtnern, Genießen der Natur, Backen von Brot und Pizza, Musizieren oder einfach nur im gemütlichen Beisammensein verbracht. Die Bedeutung für einen solchen Treffpunkt, der für alle Menschen ein Aufenthaltsort ohne Angst und Ausgrenzung ist, hat die Rostocker Bürgerschaft 2016 mit einem Beschluss unterstrichen. In dem Beschluss wird festgestellt, dass dem Rostocker IKG, der einer von wenigen in Deutschland ist, eine besondere Bedeutung im Stadtleben zukommt. Dies alles könnte bald Geschichte sein. Den Rest des Beitrags lesen »

Essbare Städte in Deutschland – eine Übersicht

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Essbare Stadt
Garten für alle
Foto: EmilyStAubert

Mit einem Gruß zurück an die lieben Menschen der Initiative TTPankow und in Hoffnung ihr Anliegen damit unterstützen zu können für uns alle, zitiere ich eine Mail, die uns erreicht hat:

Liebe Akteure der ‚Essbaren Stadt‘,

bei Transition Town Pankow haben wir im Rahmen unserer Arbeit am Konzept für den ‚essbaren Bezirk Pankow‘ eine Recherche zu allen essbaren Städten in Deutschland gemacht. Wir hoffen, dass wir so auf Ideen, Konzepte und Erfahrungen zurückgreifen können, die ihr/ Sie bereits gemacht und erarbeitet haben. Damit die Daten stimmen und in Zukunft auch geändert und ergänzt werden können, haben wir eine Tabelle eingerichtet, die von allen genutzt und bearbeitet werden kann (sie speichert sich automatisch, so dass nicht verloren gehen kann): https://ethercalc.org/deutschland-essbare-staedte
Wir würden uns freuen, wenn ihr/ Sie die Zeile für eure/ Ihre ‚essbare Stadt‘ fertig ausfüllen bzw. verbessern könntet. Außerdem wüssten wir gern, ob es schon ein Netzwerk von essbaren Städten in Deutschland gibt oder ob andernfalls daran Interesse besteht.

Herzliche Grüße zum Jahresende,
eine schöne Zeit und guten Rutsch wünschen allen,
Maike und Clemens (TT Pankow Büro)

 

Pressemitteilung: „Es geht nicht nur ums Gemüse“

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Prozessbegleitung zu "Kommunikation und Organisation in selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiativen
Prozessbegleitung zu „Kommunikation und Organisation in selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiativen

Der Einladung zum Workshop „Kommunikation und Organisation“ folgten am Samstag, den 16.11., knapp 20 Menschen aus Rostock und Umgebung. Der ganztägige Workshop wurde veranstaltet von Fruchtwechsel e.V. – für diesen Tag gefördert durch die Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement M-V – in Verbindung mit der solidarischen Landwirtschaft „Bunte Höfe“. Der Workshop orientierte sich dabei an der Grundfrage: „Wie können in einer selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiative alle Beteiligten zufriedenstellender zusammenarbeiten? Was braucht es dafür?“ Alle Beteiligten brachten ihre für den Tag und die Zukunft wichtigen Fragen und Überlegungen mit. Tobias Döppe als Moderator und Prozessbegleiter stellte diese gekonnt ins Zentrum des Workshops, bündelte sie und kam immer wieder auf diese zurück. Den Rest des Beitrags lesen »

Blühende Landschaften sind essbar – ein köstlicher Speiseplan für Biene und Mensch

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Das Sammeln, Zubereiten und Bevorraten von essbaren und wild wachsenden Gemüsepflanzen, Kräutern, Beeren und Baumfrüchten ist so alt wie die Menschheit selbst. (…) Was einst die Existenzgrundlage der Bevölkerung war, ist heute in Anbetracht von eintönigem Kulturpflanzenanbau und monokulturellen Landschaften viel tiefgreifender als nur ein Verlust der Biodiversität und eine Zerstörung des Ökosystems. (…)

Diesen bunten und üppigen Speiseplan nutzen somit auch Bienen und andere bestäubende Insekten. Es entsteht (theoretisch) durch die Ermöglichung und Schaffung flächendeckender, wilder Landschaften eine bereichernde Synergie statt anstrengende und zerstörerische Konkurrenz. Praktisch ist es jedoch für Mensch und Biene noch ein Wunsch oder besser eine anzustrebende Vision, in einer Natur ohne Pestizide und Genmanipulation sowie einseitige Kultur zu leben. (…)

Der Traum von essbaren Wildpflanzenparks und dem großen Netzwerk von Blühenden Landschaften sowie einer hundertprozentigen ökologischen Landwirtschaft, wie sie in Bhutan nun tatsächlich gefördert wird, ist nicht bescheiden oder realitätsfremd.

Mehr dazu in einem aufschlussreichen Artikel im Melifera-Blog. Den dort beschriebenen Brotaufstrich mit Knoblauchsrauke kann ich empfehlen.

Zum folgenden Satz möchte ich allerdings kritisch anmerken, dass die Freiheit von Pestiziden sich nur darauf beziehen kann, dass sie vermutlich nicht absichtlich bespritzt werden. Unabsichtlich kann das v.a. am Rand von Äckern, aber durch Windabdrift und übers Grundwasser auch in etwas weiterer Entfernung passieren — unbedenklich sollte man Wildpflanzen also nicht absammeln.

Da ein frisch gesammeltes Wildgemüse zugleich regional, saisonal und frei von schädlichen Agrarchemikalien und Gentechnik ist, spielen hier auch Verantwortung, Unabhängigkeit als auch der Selbstversorgungsaspekt eine tragende Rolle.

 

„Verbotenes Gemüse“ (ARD)

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Wer alte Sorten anbaut, muss aufpassen: Mit dem Saatgut nicht zugelassener Pflanzensorten zu handeln, ist gesetzlich verboten. Warum tun drei Gemüsezüchter es trotzdem?

Video in der ARD Mediathek (45 min)

NDR Reportage „Der Bienenretter“ über zwei Demeterimker aus MV

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Äpfel, Erdbeeren, Gurken, Honig: Etwa ein Drittel unserer Nahrung hängt von Pflanzen ab, die von Bienen bestäubt werden. Entsprechend dramatisch ist das weltweite Bienensterben, das Fachleute auf Monokulturen, Parasiten und Pestizide zurückführen. Zwei norddeutsche Imker haben davon genug.

Mirko findet, es solle in jeder Region jeweils Imker unterstützt und finanziert werden, die dafür da sind, dass es den Bienen gut geht (wesensgemäß), dass sie gut leben können. Hartmut hingegen will beweisen, dass es vertretbare Kompromisse gibt, so dass ein*e Imker*in zusätzlich wirtschaftlich arbeiten kann, d.h. eine Familie durch’s Imkern ernähren kann. Mirko weiß:

„Nur, wenn wir weltweit wieder gesunde Bienen züchten, können wir das Überleben der Insekten auf Dauer garantieren!“ Denn wichtiger noch als der Honig ist die Bestäubungsleistung der Bienen. Ohne sie gäbe es 80 Prozent unserer Wild- und Nutzpflanzen nicht.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Der-Bienenretter,diereportage816.html

Küchengeschichten – Ernteschwemme

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Im September steht am 10. und 11. unsere nächste Aktion Küchengeschichten bevor. Für alle, die neu hinzukommen möchten und damit noch keine Erfahrungen gesammelt haben, hier noch einmal kurz die Spielregeln:

  1. Ziel ist das Treffen von Leuten, gemeinsames Kochen und sich in netter Runde unterhalten.
  2. Ihr entscheidet euch, an welchem Tag ihr teilnehmen möchtet und ob ihr als Gast oder Gastgeber teilnehmt.
  3. Ihr teilt uns bis zum 31.08. eure Entscheidung per Email Email an info@transitiontownrostock.org mit.
    Wenn ihr als Gast teilnehmen möchtet, benötigen wir die Information, mit wieviel Personen ihr teilnehmt, z.B. Anmeldender und Lebensabschnittsgefährte.
    Wenn ihr die Rolle als Gastgeber übernehmen möchtet, benötigen wir eine Information, wieviele Gäste ihr aufnehmen wollt.
  4. Gäste und Gastgeber werden zugelost. Es ist ganz bewusst unser Ziel, Menschen zusammenzubringen, die sich innerhalb ihrer Netzwerke kaum treffen.
  5. Ihr erhaltet spätestens am 2. September eine Information, wer mit euch zusammen kocht und natürlich, wo eure Runde stattfindet.
  6. Ihr tauscht euch innerhalb der Gruppe zu Gerichten und Rezepten aus. Wer möchte, darf natürlich gemeinsam einkaufen.
  7. Genießt den Abend, habt Spass.

Das Thema „Ernteschwemme“ ist bewusst offen gehalten. Ihr dürft aus dem aktuellen, saisonalen Angebot an Lebensmitteln auswählen, es ist jedoch keine Pflicht. Der Monat September hält jedoch so viele verschiedene leckere Sachen bereit, dass für jeden etwas dabei sein sollte.

Wir freuen uns natürlich auch nach den beiden Tagen über eure Erfahrungen und Rezepte. Diese könnt Ihr an die Mailadresse info@transitiontownrostock.org senden oder hier im Blog als Kommentar ablegen.

Küchengeschichten — es geht weiter

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Neue Menschen kennenlernen, neue Gerichte ausprobieren, einen netten Abend bei angenehmen Plausch verbringen, saisonales Gemüse wiederentdecken, dass alles sind Dinge, die die Teilnehmer bei unseren Küchengeschichten erleben. Immer wieder wird die Frage gestellt: Und was hat das jetzt mit Transition Town zu tun? Bevor die dazu möglichen Ausführungen in einen längeren, seitenfüllenden Monolog abgleiten, hier nur ein paar Schlagworte:

Vernetzung, regionale Produkte, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, nachhaltiger Konsum, Bildung, Spaß haben, die Idee der Transition Town verbreiten, neue Gedanken zu Wohnen und Leben

Wenn das nicht alles dazugehört …

Diese kleine, sicher unvollständige Auswahl deutet an, welche Ideen mit den Küchengeschichten erreicht werden können. Dabei soll der Spaß natürlich im Vordergrund stehen.

Nachdem es in den letzten Monaten etwas ruhiger um die Küchengeschichten geworden ist, soll es jetzt wieder regelmäßig und mit längerfristigen Ausblick weitergehen. Zum Auftakt möchten wir alle bisherigen Teilnehmer, Interessenten sowie Unterstützer und Mitglieder unserer Initiative zum Grillen in den Garten des Peter-Weiss-Hauses einladen.

Zeitpunkt: 21. Juli 2015 ab 18:00 Uhr

Bringt zu Essen mit was Euch gefällt, stimmt Euch mit Freunden ab, erzählt es weiter und sprecht Einladungen aus. Bitte beachtet, das die Subraum e.G. den Garten betreibt und mit Ihren Einnahmen zum Erhalt des Hauses beiträgt. Daher sollten die Getränke am Kiosk bezogen werden.

Die nächsten Termine der Küchengeschichten stehen auch schon fest. Tragt Euch also schon mal den 10./11. September für die Ernteschwemme und den 21. November zur Plätzchenparty in den Kalender ein.

Wer möchte sich 10 € verdienen?

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Einzige Bedingung: Einen Kinofilm bis zum Ende gucken.

„Am 29. März um 17 Uhr wird im LiWu Metropol der Film „Earthlings“
gezeigt. Die Dreharbeiten zu dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm
begannen 1999 und dauerten sechs Jahre.“ aus das-ist-rostock.de

Der Fairness halber sei aber auch auf den Trailer verwiesen.

Was haben Cidre, Kefir, Abfall und Waldgärten gemeinsam?

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Wer genug Interesse hat, wird sich die paar Minuten Zeit für einen Artikel über eine britische Brauereikooperative nehmen. Soviel: Durch sie sind u.a. 1500 überreife Mangos und 9 Tonnen (lt. Lebensmittelkette „zu gelben“) Birnen weniger auf dem Müll gelandet.

Küchengeschichten am 26./27. Juni

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Die Küchengeschichten gehen in eine neue Runde. Das Thema lautet

Frühe Knollen, Stangen, Blätter, Blüten und Sommerfrüchtchen

Die Vorgabe beinhaltet also alles, was im Frühsommer auf den Tisch kommen kann. Die Natur bietet jetzt eine Vielzahl von Optionen, der Tisch füllt sich mit frischen Produkten aus dem Garten immer reichhaltiger.

Eine wichtige Neuerung ist die Vorgabe von 2 Terminen. Für viele Teilnehmer ist die Woche so angefüllt, dass erst am Freitag Abend die Zeit zum Ausspannen da ist. Der Freitagstermin hat auch einen weiteren Vorteil: die bisheriger Erfahrung zeigt, so ein Abend kann sehr lang werden, es mach einfach viel Spaß und die Teilnehmer haben sich viel zu erzählen. Der Freitagabend hat jedoch auch einen Nachteil: zahlreiche Interessierte fahren da schon über das Wochenende weg und können nicht teilnehmen. Diesen Interessierten bietet jetzt der Donnerstagtermin eine Möglichkeit zur Teilnahme. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung und freuen uns auf neue Teilnehmer.

Die Anmeldung erfolgt wie bisher unter der Adresse transitiontownhro@gmail.com oder über die Postadresse des ADFC Rostock, Hornissenweg 9, 18069 Rostock, Stichwort: Küchengeschichten. Entscheidet Euch, ob Ihr Gastgeber oder Gast sein wollt. Von den Gästen brauchen wir Kontaktinformationen, die Anzahl der Teilnehmer, ob Ihr nur in der Stadt oder vielleicht auch außerhalb essen wollt und jetzt neu: an welchem Tag.  Bei den Gastgebern brauchen wir Kontaktinformationen und Ort, die Anzahl möglicher Gäste und auch hier: an welchem Tag wollt Ihr Eure Tür öffnen. Bitte meldet Euch bis zum 14.06.2014 an, die Zulosung und Information erfolgt am 16.06.2014. Danach können alle Teilnehmer gemeinsam Ihren Abend vorbereiten und gestalten.

Zum Schluss noch eine kleine Bitte an alle Teilnehmer: wir sind an Euren Rezepten und Erfahrungen interessiert. Langfristig soll eine kleine Sammlung entstehen, aus der sich viele Menschen bedienen können. Wer mag, kann auch ein Foto von dem fertigen Gericht zuschicken.

Sollten jetzt noch Fragen offen bleiben, können diese jederzeit an transitiontownhro@gmail.com gerichtet werden.

Update: Das ursprüngliche Datum war leider falsch. Die Küchengeschichten finden am Donnerstag 26. und Freitag 27. Juni statt.

Küchengeschichten im Juni

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Die nächsten Küchengeschichten finden im am Freitag, dem 27. Juni, statt. Alle, die schon einmal daran teilgenommen haben wissen bereits, dass dieses Ereignis eine wunderschöne Gelegenheit ist, sowohl neue Menschen als auch neue Gerichte kennenzulernen.

In den letzten Monaten wurde ich bereits gefragt, was haben die Küchengeschichten mit Transition Town zu tun. Die Antwort darauf ist sehr vielfältig, so wie auch die Idee hinter den Küchengeschichten mehrere Ziele vereint. Transition Town definiert sich über das Ziel einer lebendigen Gemeinschaft. Dazu gehört, sich mit Menschen aus der Stadt zu vernetzen, einander kennenzulernen, sich auszutauschen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und zu Wissen, wer mir in einer konkreten Situation weiterhelfen kann. Durch die zufällige Zuordnung der Teilnehmer zu den einzelnen Gruppen besteht die Chance, Menschen zu treffen, denen der einzelne in seinem täglichen Netzwerk nicht begegnet. Das eigene Netzwerk wird größer, vielfältiger und interessanter.

Unsere Ernährungsgewohnheiten haben sich seit Jahren von dem natürlichen Angebot entfernt. Wir genießen die ständige Verfügbarkeit verschiedenster, auch empfindlicher Lebensmittel. Diesen Luxus kannten unsere Vorfahren nicht. Gegessen wurde, was die Natur zu dieser Zeit hergab oder was bis zu diesem Zeitpunkt lagerfähig war. Damals war der Energieaufwand für Handel und Lagerung deutlich niedriger. Heute reden wir von Klimawandel und teuerer Energie, sind aber nur sehr begrenzt bereit, uns freiwillig geeigneten Anpassungen zu unterwerfen. Und in vielen Fällen fehlt auch das Wissen dazu. Hier greift die Vorgabe saisonaler Themen. Gegessen wird, wie bei unseren Vorfahren, was die Saison gerade anbietet. Wer sich aber ein armseeliges „Gegessen wird was auf den Tisch kommt!“ vorstellt, sollte sich ruhig eines besseren belehren lassen.

Das fehlende Wissen hält heute viele Menschen davon ab, Lebensmittel zu verwenden, die nicht hoch verarbeitet sind. Durch die gemeinsame Auswahl, das gemeinsame Zubereiten und auch gemeinsame Essen lernen die Teilnehmer untereinander, was alles möglich ist. Viele Gerichte werden auch erst an dem Tag ausprobiert, die Rezepte wurden vorher recherchiert. Die Küchengeschichten garantieren auch hier einen wunderschönen Lerneffekt. Egal ob Zubereitung, Kombination mit anderen Lebensmitteln, Lagerung oder Weiterverarbeitung, für jeden ist etwas dabei.

Der wichtigste Punkt an den Küchengeschichten fehlt noch. Es soll Spaß machen und es macht Spaß. Die Gerichte schmecken, im Team kommt zumeist etwas wundervolles heraus. Der Abend geht zumeist länger als vorher geplant, es gibt viel zu erzählen. Die Personen sind sehr unterschiedlich, im „normalen“ Leben würden sich der eine und andere nicht so treffen. Aber hier liegt ein großer Anreiz. Alle Teilnehmer öffnen sich einer Vielfalt, die belebend, anregend, motivierend ist. Wer Rob Hopkins in seinen Interviews zuhört, erfährt, dass in seinen Augen genau dies ist, was eine erfolgreiche Transition Town Bewegung ausmacht. Und hier schließt sich der Kreis. Wer Transition Town leben und erleben möchte, hat mit den Küchengeschichten einfach eine wunderschöne Gelegenheit dazu.

Ralf

Gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft startet als „Bunte Höfe“

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5.4. Kartoffeln legen bei 9°C
5.4. Kartoffeln legen bei 9°C. Boden schonend ohne „schweres Gerät“ (Bild: Ralph Vogel)

Es war leichte Arbeit trotz 9°C und etwas Regen. Eine Rostocker SoLawi (Solidarische oder gemeinschaftlich getragene LandWirtschaft) startet nun mit ca. 30 Personen, die entweder nur Ernteanteile nehmen oder auch mal mit anpacken. Der Name: „Bunte Höfe“.

In MV ist das ein Signal: Dieses Bundesland hat rund 400 Tierfabriken, also z. B. bei Hühnern Stallanlagen mit 180 000 bis 900 000 Tieren pro Durchgang. Ein Durchgang dauert bei Masthähnchen 35 Tage. Dann wird „ausgestallt“: Ab in die Schlachthöfe. Nacht für Nacht fahren da 40-Tonner auf schmalen Landstraßen durch die Dörfer. Und weitere Anträge werden genehmigt. Viele Hindernisse für die Landwirtschaft sind bekannt. Die Bodenpreise sind astronomisch geworden. Die industrielle Produktion wird offenbar als Geschäftsmodell ausgeweitet, oft von Investoren, die nicht aus MV kommen. Um den Zustand des Landes geht es dabei überhaupt nicht. Export wird angestrebt, Umweltschäden bleiben geleugnet, Fleisch-Qualität ist überhaupt kein Thema (weil es sie nicht gibt). Einsprüche von Anwohnern werden von den Ämtern nicht zu Ende bearbeitet. Im Zweifel erhält der Unternehmer Sondergenehmigungen, z.B. um kontaminiertes Abwasser in die Gegend ableiten zu dürfen. Die wenigen Amtspersonen der Gewerbeaufsicht sind tatsächlich überfordert, nicht entsprechend ausgebildet oder eingeschüchtert durch Klagen der Investoren.

Dagegen möchten wir die ökologisch verantwortbare Landwirtschaft stärken. Kinder sind dabei; sie behalten auf Jahrzehnte einen Begriff davon, was bäuerliche Arbeit und gute Produkte seien. Mich beeindruckte die Selbstverständlichkeit, mit der neulich sechs kleinere Kinder aus dem Kreis der Bunten Höfe draußen am Mittagessen teilnahmen: Pellkartoffeln aus eigener Ernte mit Butter. Sie griffen herzhaft zu. Kein Ketchup, keine Pommes, nichts extra Gesüßtes. Diese Einstellung auch der Erwachsenen erscheint im Moment wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Aber alles findet mehr und mehr Interessenten, weil sehr viele Menschen an Bio denken, weil in den Medien Bio wenigstens ein Thema ist. Da in MV 50% der Bio-Supermarkt-Angebote weite Wege hinter sich haben und bis zum Konsumenten — ähnlich wie schon bei konventionellen Handelsketten — mitunter mehrere „Stationen“ durchlaufen, ist Obacht geboten.

Original von: Ralph Vogel

Wissenschaft entdeckt den Waldgartenanbau (Permakultur)

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Milchkühe unter Obstbäumen
Milchkühe unter Obstbäumen

Auf dem TV-Sender arte lief dieser Tage im Format „X:enius“ eine halbstündige Reportage zum Thema Waldgärten; es lief unter dem Titel: „Agroforst – Bäume zurück aufs Feld?“. Ich bin ganz aus dem Häuschen vor Freude, dass diese meines Erachtens vielversprechende, wichtige landwirtschaftliche Alternative — die so neu ja gar nicht ist! — zumindest in dieser Niesche anerkannt wird und auch ob der wissenschaftlichen Bestätigung der empirischen Erkenntnisse von Menschen, welche diese Methode weltweit seit Jahrzehnten erfolgreich erproben. So wird unter anderem erkannt, welche schwerwiegenden und weit reichenden Folgen die Flurbereinigung hatte.

Kerngedanke

Im Kern geht es darum, dass 3-dimensional gedacht und Pflanzen kombiniert werden (Mischkultur oder gar Reihenmischkultur), die sich gegenseitig unterstützen. Manche beziehen zusätzlich auch noch landwirtschaftliche Tiere mit ein, die den Boden beackern, sich davon selbstständig ernähren und ihn gleichzeitig düngen. Diese Denken bezieht nicht nur das überirdisch Sichtbare ein, sondern insbesondere das Wurzelreich. Der Ansatz der Waldgärtnerei steht stark im Gegensatz zum (vermeintlich!) alternativlosen Monokultur-Anbau, der trotz all seiner negativen Folgen sehr verbreitet ist. Die Folgen der Monokultur, allen voran das Auslaugen der Böden und deren Erosion (Versteppung), enormer Düngemitteleinsatz und dadurch Vergiftung von Boden- und Trinkwasser, sollen mit der Agroforstwirtschaft vermieden werden bei mindestens gleichbleibendem Ertrag.

Ertragszuwachs durch Mischkultur

Darüber hinaus, so wird in der Sendung berichtet, sind sogar Ertragszuwächse gemessen worden. In der Monokultur, so sagt ja der Name, wird auf derselben Anbaufläche nur eine einzige Sorte angebaut. Hierbei wurden nun mehrere Pflanzensorten gleichzeitig auf der selben Fläche angebaut und beobachtet. Dies allein bedeutet also schon einmal eine Platzeinsparung; näherungsweise wird bei 3 Pflanzensorten etwa nur ein Drittel Anbaufläche benötigt. Bäume im Acker, so fanden Forscher um Christian Dupraz (Montpellier) heraus, steigern den Ertrag um bis zu ein Fünftel. Dort werden schnell wachsende Pappeln und Raps kombiniert (warum es unbedingt schnell wachsende Bäume sein müssen ist da noch eine andere Frage). Und dies trotz Einsatz von schweren Erntemaschinen, die meines Erachtens — unabhängig von der Anbaumethode — zusätzlich fraglich sind, weil sie den Boden stark verdichten.

In Deutschland gibt es Versuche bei Freiburg, im Brandenburgischen oder auch von Sepp Braun in Freising. Eine paar spannende Erkenntnisse aus der genannten Sendung:

  • Wertgehölze wachsen bis zu 1cm pro Jahr in die Breite (Beispiel: Kirsche, Walnuss, Elsbeere bei Freiburg), ein Breitenwachstum, was sonst nur aus tropischen Gegenden bekannt ist. Können zusätzlich mit schnell wachsenden Pappeln zur Energiegewinnung kombiniert werden
  • Bäume wurzeln viel tiefer (in Kokurrenz zu Feldfrüchten), selbst wochenlange Trockenheit
  • stärkerer Höhenwuchs schützt vor Erosion
  • Kohlendioxid (CO²) wird deutlich besser und länger gebunden (werden erst bei Energiegewinnung aus diesem Holz freigesetzt)
  • Wurzeln beleben den Boden, reichern Humus an und lassen signifikant weniger Nitrat ins Grundwasser (das Nitratproblem entsteht ja eh nur in Monokultur bzw. Intensivwirtschaft)
  • Möglichkeiten zur Bio-Energiegewinnung ergeben sich (Freisinger Sepp Braun lebt dadurch vollständig Heizenergie- und Stromautark)
  • natürlich ergeben sich auch übliche forstwirtschaftliche Möglichkeiten (u.a. Möbelholz)
Waldgartenprinzip
Waldgartenprinzip

Persönliche Gedanken

Ein paar persönliche Gedanken, die in der Sendung keine Erwähnung fanden, die mir aber wahrscheinlich und wichtig erscheinen:

  • Durch größere, tiefer wurzelnde Pflanzen können vermutlich Nährstoffe und Wasser aus tieferen Erdschichten hoch geholt und zugänglich gemacht werden. Feuchtigkeit wird über die Blätter ausgedunstet und den flacher wurzelnden Pflanzen in der Lebensgemeinschaft verfügbar gemacht.
  • Ähnliches sollte mit Nährstoffen über den Umweg der Blätter und verrottendem Geäst passieren. Eine (u.a. vor Verdunstung schützenden) natürlichen Mulchschicht bildet sich und die Humusschicht sollte auf natürliche Weise angereichert werden.
  • Die Schattengare (Verrotten von Pflanzenrückständen, Verfügbarmachen von Nährstoffen) wird vorangetrieben durch eben diese Mulchdecke und dadurch, dass die Sonne nicht unentwegt direkt auf den Boden brennt. Der Verdunstung wird auch hierdurch vermindert (Boden heizt sich nicht so stark auf).
  • Der Schatten kommt auch bei gleichzeitiger Tierhaltung der Tiergesundheit und damit auch der Qualität von Fleisch zugute.
  • Nützlinge bekommen wieder einen Lebensraum und können der natürliche „Schädlingsbekämpfung“ nachgehen.
  • Dem Auslaugen des Bodens wird auch durch das reiche Wurzelgeflecht entgegen gewirkt, weil die ausgeschwemmten Nährstoffe gar nicht bis ins Grundwasser gelangen.
  • Durch die Konkurrenzsituation werden die Bäume zu tierferem Wurzeln angeregt, wodurch sie besser im Boden verankert sind. Bei prognostiziert zunehmenden Stürmen (klimawandel bedingt) ist das sicher hilfreich.
  • Nicht zuletzt hat es auch eine (fahrrad-)touristische Dimension: Natürlich ist es viel angenehmer und belebender statt durch Weiten von Monokultur(Mais)feldern zu radeln sich am satten Grün von Waldlandwirtschaft zu laben.

Nachteile, im Beitrag ebenfalls nicht angesprochen

Dort sehe ich v.a. den Bildungsbedarf bei bisherigen Landwirten, denn dies würde nicht nur ein großes Maß an Naturverständnis bedingen, sondern zusätzlich zur üblichen Landwirtschaft auch forstwirtschaftliche Aspekte mit einbeziehen. Wirtschaftlich ist auch zu beachten, dass die Bäume erst ab einem gewissen Alter Ertrag bringen. Dadurch können in den ersten Jahren durchaus Verluste pro Hektar gesehen auftreten und somit muss länger investiert werden.

Wie gesund ist die „Essbare Stadt“?

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Essbare Stadt
Garten für alle
Foto: EmilyStAubert

Kürzlich bin ich auf einen Artikel von Dr. Ina Säumel von der Technischen Universität Berlin aufmerksam geworden, der bei der Anstiftung Ertomis veröffentlicht wurde. Die Authorin fasst dort den aktuellen Stand und Erkenntnisse zu Schadstoffbelastungen beim Gärtnern in der Stadt zusammen. Außerdem benennt sie Möglichkeiten gegen Belastung von Pflanzen durch solche urbanen Schadstoffe.

Daraus ein paar wichtige Bassagen:

  • „Die drei wichtigsten Ursachen für Schadstoffbelastungen in Stadtgärten sind (1) der Anbau auf kontaminierten Böden (Alloway 2004), (2) die Nutzung von kontaminieretm Wasser zur Bewässerung (Arora et al. 2008) und (3) der Lufteintrag von verkehrs- und industriebedingten Emissionen (Chaney et al. 1984).“ [S. 20]
  • „(…) Schwermetalle verbleiben im Boden und können durch die Veränderung physikalischer und/oder chemischer Parameter wieder mobilisiert und von Pflanzen aufgenommen werden (Bliefert 2002)“ [S. 20]
  • Entscheidend für die Beurteilung, ob Gemüse gesundheitlich unbedenklich ist, ist die Analyse der Biomasse (des Gemüses) selbst [S. 2]. Findet man keine Schadstoffbelastung in einer Pflanze, so kann man damit nicht auf die Unbedenklichkeit aller Pflanzen, selbst nicht aller der selben Sorte schließen [S. 21]
  • Bei Untersuchungen in Berlin auf Blei und Cadmium sind bei 52% untersuchter Blattgemüse höhere Belastungen verglichen mit entsprechendem Supermarktgemüse gefunden worden. Bei Stadt-, Kernobst und Nüssen werden EU-Grenzwerte hingegen selten überschritten;  Säumel et al. fanden gegenüber Supermarktproben häufig deutlich geringere Belastungen im Stadtobst (besonders bei Nüssen). [S. 21]
  • Besonders Straßennähe zeigt sich für Gemüseanbau als problematisch. Weniger als 10m Abstand führen zu 67% überschrittener EU-Bleigrenzwerte; zwischen 10m und 20m waren dies 38%. [S. 21]
  • „Stadtgärten (..) sind Ökodienstleister und fördern als städtebauliche Bindemittel Integration und Partizipation. Nicht zuletzt reduzieren lokale Nahrungsmittelproduktion und lokaler Konsum den Verkehr und den ökologischen Fußabdruck unserer Städte.“ [S. 21]

Vorgeschlagene Maßnahmen

  1. Schutzhecken [oder Wälle] pfanzen zur Abschirmung vor KfZ-Abgasen und anderer Luftverschmutzung; bei baulichen Maßnahmen muss auf schadstoffhaltigen Putz und Farben (z.B. Blei in Farben) verzichtet werden. Sie wirken ästhetisch, biodiversitätsfreundlich und lufthygienisch.
  2. Hoch- oder Tischbeete verringern entgegen landläufiger Meinung die Kontamination nicht; Messungen ergaben sogar leicht schlechtere Bleibbelastungswerte. Die Autorin empfielt in jedem Falle hochwertige Pflanzerde zu nutzen [ich weise noch auf Torffreiheit hin, siehe z.B. BUND oder NABU].

Fazit

Bei gesamtheitlicher Sicht auf das Stadtgärtnern darf die körperliche Betätigung an freier Luft [frischerer als in Betonkulisse ohne Pflanzen und bei Tageslicht], sozialer Austausch und das Erleben (gestalteter) Natur nicht vernachlässigt werden. [S. 23]

Jeder Schritt ein CO2-Fußabdruck

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Ein kurzer Spaziergang zum CO2-Rechner unseres Umweltbundesamtes mit Denkanstößen.

CO2-Rechner Start
CO2-Rechner: Start

Den Spaß gönn‘ ich mir. Dachte ich mir. Ich fand den klimaktiv-co2-rechner.de vom Umweltbundesamt. Doch die erste Ernüchterung folgte gleich auf der Startseite. Ist doch ein persönlicher Fußabdruck von ca. 2,5 Tonnen CO2-eq pro Kopf und Jahr empfohlen (deutscher Durchschnitt ist z.Zt. mehr als das 4-fache, nämlich ca. 10,5t!). Das war noch nicht die Ernüchterung, aber: Die Rubrik „Öffentliche Emissionen“ gibt mir gleich ne satte Tonne CO2 an den Start. Dieser „Topf“ setzt sich überwiegend aus „Verwaltungskosten“ zusammen. Ich zitiere aus der Beschreibung: „Emissionen entstehen z.B. durch Verwaltung, Organisation des Sozialwesens [A.d.A. Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen], Infrastruktur oder Bildung [A.d.A. (Berufs-)Schulen, Universitäten] und werden jedem Bürger mit einem gleichen Anteil automatisch zugerechnet. Neben den offiziellen Aufgaben des Staates werden hier zusätzlich Emissionen zur Wasserversorgung sowie Wasser- und Abfallentsorgung berücksichtigt, da diese Dienstleistungen allen Bürgern zur Verfügung stehen.„. Ich habe als Einzelperson durch Verwaltungsaufwand also, so suggeriert es mir der Rechner, schon knapp die Hälfte des angestrebten Rucksacks voll. Gut, dass ich es — vor allem durch die Transitionsbewegung — besser weiß, sonst läge mir der Satz „als Einzelperson kann ich doch eh nichts ändern“ am Sprachgaumen.

Was kann die Kommune tun?

CO2-Rechner Erfassung
CO2-Rechner: Erfassung

Aber dadurch ist auch gleich eine erste wichtige Quelle für Verbesserungen gefunden: Jede/r Einzelne darf nicht müde werden unseren Kommunen Dampf zu machen, nicht locker lassen und einfordern, dass Verwaltungsprozesse und kommunale Logistik (Wasser, Müll, etc.) umweltverträglicher werden. Warum eben dies eine Wichtige Quelle ist? Weil dieser Anteil für jede und jeden von uns Bürger*innen anfällt. Und somit ist auch bei jeder noch so kleinen Verbesserung in diesem Bereich die Wirkung so hoch wie es Bürger*innen in der Stadt gibt!

Frag also nach bei Deinen Volksverträtern; ob Du sie oder ihn gewählt hast oder nicht: Wohin geht mein Müll? — Ich sammle Regenwasser, oder noch besser: ich habe eine Abwasseraufbereitungsanlage; nehmt mich zumindest für meinen Privathaushalt aus der Wasserversorgung, bitte. — Warum muss ich noch Biomüllgebühren zahlen? Und wieso ist es so umständlich, für private oder gemeinnützige Zwecke Recyclingmaterial oder Biomaterial zu bekommen? Nicht nur finde ich Fahrradfahren wichtig, ich nehme sehr gern mein Rad und fahre durch die frische Luft. Wieso wird es mir jedoch so schwer gemacht mich im Dickicht der Blechlawine zu behaupten? Waren Sie schon mal in Kopenhagen oder Amsterdam? Immerhin gibt es vereinzelt Radler*innenhalter und Radler*innenschalter an Ampeln. — Ich erzeuge meinen Stromenergiebedarf selbst, mein Anteil an der Stadtwerknotwendigkeit ist also extrem gering; wenn jetzt Bildungs- und soziale Einrichtungen dem gleichkämen, fänd‘ ich’s ’nen Traum. — Warum muss alles Laub benzinbetrieben und mit ohrenbetäubendem Lärm weggeblasen werden? — Warum gibt es an den (Geldwährungs-)Preisschildern an Produkten nicht immer auch eine Umweltkostenanzeige in z.B. gefahrenen Kilometern der Zutaten oder/und in CO2-eq als „Währung“? Warum?

Aber Einkaufen hat damit doch nichts zu tun, oder?

Beim Punkt „Konsum“ sagt mir mein Gefühl, dass hier erhebliches Potential schon bei meinem bisherigen Verhalten ist. 1,84t CO2-eq als Minimum halte ich für übertrieben für’s derzeitigen Verhalten — und sicherlich das einiger anderer Menschen auch: Einmaligen Anschaffungen sind seit geraumer Zeit nahezu nicht vorhanden (ich hab viel zu viel im bisherigen Leben angehäuft, was erst einmal genutzt werden wird bzw. getauscht wird gegen Dinge, die ich tatsächlich nutze). Ich versuche Gebrauchsgegenstände, Werkzeuge, etc. so gut es geht mit mehreren Menschen zu nutzen. Diese Möglichkeiten berücksichtigt zu wissen sehe ich beim verlinkten Online-Rechner gar nicht. Mir ist klar, dass es hier um Approximation geht. Jedoch würde es mich interessieren, ob und welche Auswirkung das hat.

Nach Selbstbeschreibung werden hier Dinge wie Produktverpackung pauschal eingerechnet. Ich konsumiere Lebensmittel und andere Dinge des täglichen Bedarfs heute schon weitgehend aus Großverpackungen; es entsteht also erst (so gut wie) gar keine Verpackung. Wichtig finde ich jedoch folgenden Satz im Beschreibungstext: „Das hier ermittelte Ergebnis gilt als Anhaltspunkt und zeigt, dass bewusste Konsumentscheidungen die eigene CO2-Bilanz langfristig positiv beeinflussen können.“ Noch sympathischer fände ich jedoch den Bezug zur durch bewussten Konsum bewirkten positiven Umweltwirkung, denn es handelt sich beim Fußabdruck ja um kein Strafregister.

CO2-Rechner: Verbesserungen
CO2-Rechner: Verbesserungen

Auch bei mir kommt noch immer zu viel — gerade bei Lebensmitteln — nicht aus der Region (und mit Region meine ich ca. 200km Umkreis). Besonders ärgerlich finde ich das bei (Pflanzen-)Produkten, die klimabedingt in der Region wachsen würden. So z.B. diverse Getreidesorten (und hier meine ich nicht die wenig widerstandsfähigen, wenig nährstoffhaltigen und wenig geschmackvollen überzüchteten Hochleistungssorten des Weizens, darunter auch Dinkel, sondern z.B. Emmer, Einkorn, Nackthafer, Khorasan bzw. Kamut®, Gerste, Buchweizen, …), Leinsaat, Süßlupine, Walnüsse, Linsen, Hirse (die gibt’s immerhin aus Brandenburg), (Lebensmittel-!)Mais und natürlich diverse (Lager-)Gemüse (alle möglichen Wurzelsorten wie Hafer-/Schwarzwurzel, Kerbelwurzel, Wildbroccoli, Chicorée, diverse Pilze, gelbe und rote Beete, Meerrettich, Knoblauch, Petersilienwurzel, …) in ausreichenden Mengen. Auch fehlt mir die Möglichkeit — für einen realitätsnahen Wert des CO2-Verbrauchs — durch Verhaltensweisen wie eigenen Gemüseanbau, Obstsammeln u.ä. in Teilen die Ausstoßverantwortlichkeit zu kompensieren.

Mein Fazit

Alles in allem sollte sich jede Person mal diese 10-20 Minuten nehmen um ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Lebensbereiche wie stark zum Aufbrauchen unseres Planeten beitragen. Und in welchen davon das eigene Verhalten geändert werden sollte. Viel wichtiger jedoch finde ich den Eindruck, den Mensch bekommt, wo die Stellschrauben sind, was jede und jeder einzelne von uns bewirken kann. Denn diese Entscheidung, in welchem Lebensbereich wie viel eingespart wird, kann niemandem abgenommen werden, weil jede/r individuelle Wichtigkeiten hat.

Eine Anmerkung noch, obwohl’s eigentlich selbstverständlich sein sollte: Dieser Beitrag spiegelt, wo nicht anders erwähnt, meine persönliche Meinung wider. Als solches ist sie als eine von vielen Meinungen zu verstehen, die gerne jederzeit respektvoll und konstruktiv geäußert werden können. Insbesondere ist sie nicht gegen Personen oder andere persönliche Befindlichkeiten gerichtet.

Update

Letzten Donnerstag witmete Scobel sich in seiner Sendung dem Thema Gemeinwohl (Commons, Almende und verwandte Themen; leider wurde die Gemeinwohlökonomie nicht thematisiert). Im Zuge dessen gab es einene Matz (Kurzbeitrag) zum CO2-Fußabdruck (mehr in Textform), die ich zum Grundverständnis empfehlen kann.

Rückblick auf die Küchengeschichten-Premiere

Gepostet am Aktualisiert am

Jetzt hat sie stattgefunden, die Premiere unserer Küchengeschichten. In 3 Küchen haben sich insgesamt 12 Menschen getroffen, um leckere Kürbisgerichte zuzubereiten und sich beim Essen näher kennenzulernen. Es ist ein kleiner Auftakt, für die Teilnehmer hat er aber Lust auf mehr gemacht. Und es gibt neue Interessenten … eine Fortsetzung steht also außer Frage.

Nicht alle Teilnehmer kannten sich vorher, es galt also wirklich neue Menschen zu entdecken und kennenzulernen.

René lies uns folgende Zitate zum Abend zukommen:

Aufgeschlossene, gespannte Blicke mit einem obligatorischen Händeschütteln zur Begrüßung – eine herzliche Umarmung und ein erfreutes, ehrliches Schön-war’s-Lächeln am Ende des Abends.

Mag das Kochen anfangs im Mittelpunkt gestanden haben, so wurden doch schnell viele weitere Gemeinsamkeiten entdeckt und übers Essen vertieften sich so manche Gespräche in ganz andere Richtungen.

Ein genussvoller Abend – Genuss für die Sinne und den Geist.

Die Gruppe bei Kristine hatte sich bereits im Vorfeld zum gemeinsamen Einkauf auf dem Markt getroffen. Der Abend wurde dann sehr lang und das nächste Treffen noch in diesem Jahr vereinbart. Es stand sogar die Frage im Raum, ob nicht diese Gruppe in dieser Zusammensetzung sich immer wieder treffen sollte. Am Ende gewann aber die Neugier, es macht einfach Spass, neue Menschen kennenzulernen und sich auf vielfältige Charaktere einzulassen.

Bei Ralf wurden gleich die Fragen gestellt: Wann findet das nächste Essen statt? Warum voraussichtlich erst im Januar? Es hat einfach Spass gemacht, es war schön neues in der Küche zu lernen, es hat wundervoll geschmeckt, die Unterhaltung war anregend.

Küchengeschichten

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Die Transition-Town-Initiative Rostock lädt ein zu:

Küchengeschichten

Die Spielregeln

0. Worum geht es?

Gastgeber laden Gäste zu sich ein,
Gäste lassen sich einladen.
Was du bist, bestimmst du selbst.
Was du isst, bestimmt die Natur.
Genieße regionale und saisonale
Produkte, koche im kleinen Kreis
und lerne interessante Menschen kennen.

Thema diesmal: Kürbis
Wann?: Freitag – 08. November ’13

1. Wie kann ich mitmachen?

Meld dich an unter:

transitiontownhro@gmail.com

oder

ADFC Rostock
Hornissenweg 9
18069 Rostock
Stichwort: Küchengeschichten

Du möchtest Gastgeber sein?
Wir brauchen einen Namen, Telefon,
E-Mail-Adresse, Wohnort und wie viele
Gäste du aufnehmen kannst?

Oder doch lieber Gast?
Wir brauchen einen Namen, Telefon,
E-Mail-Adresse, die Info, ob du nur in
Rostock oder auch im Umland zu Gast
sein könntest und ob du allein kommst
oder in Begleitung.

2. Was passiert dann?

Wir geben dem Zufall eine Chance und
würfeln euch in Gruppen zusammen.

3. Wie lernt ihr euch kennen?

Ihr bekommt die Daten eurer Mitkocher und nehmt Kontakt auf.
Der Gastgeber gibt bekannt, wo es hingeht und wie man hinkommt.
Einigt euch auf eine Zeit, ein Rezept und wer weitere Zutaten mitbringt.
Tauscht euch aus welche Allergien, Vorlieben und Abneigungen ihr habt.
Findet eine Lösung, falls ihr unterschiedliche Vorstellungen habt.
Wenn ihr wollt: Organisiert euch bio/regional/saisonal/fair Produkte über uns.

4. Was passiert in der Küche?

Trefft euch zum gemeinsamen Kochen und Essen.
Seid dabei die ganze Zeit nett, zuvorkommend,
aufgeschlossen und kompromissbereit zu einander.
Teilt die Kosten fair und solidarisch unter euch auf.
Lernt euch kennen, unterhaltet euch, vernetzt euch,
Und zu guter Letzt: Schreibt uns, wie euer Abend war
auf: transitiontownrostock.wordpress.com

Zeitstrahl

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Anmeldung                        Bekanntgabe                    Bestellungen
========                         der Gruppen               (wenn gewünscht)
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bis 20.10.13                        am 25.10.13                    bis 01.11.13
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Mehr Infos unter transitiontownrostock.wordpress.com
oder bei Fragen an transitiontownhro@gmail.com

Wir freuen uns auf euch.

Internationale Informationsquellen

Gepostet am

Während für viele Menschen Begriffe wie transition und resilience neue Felder darstellen, gibt es bereits seit mehreren Jahren Informationsportale, auf denen sich Interessierte mit Informationen und Kontakten versorgen können.

Eine der bekanntesten Seiten ist resilience.org, die aus dem energybulletin.net hervorgegangen ist. Auf der Seite werde zu 5 Themenbereichen Informationen aus diesem und anderen Blogs zusammengetragen. Eine Datenbank führt relevante Initiativen auf, die Interessierte geografisch suchen können. Die Seite wird vom Post Carbon Institute getragen, dessen bekanntester Vertreter Richard Heinberg sein dürfte.

Eine weitere Seite ist das Transition Network, eine Seite zur Information und Vernetzung von Transition Initiativen. Auf der Seite finden sich zahlreiche Anregeungen zu Aktivitäten, Ideen, Informationen, Bildungsangeboten und vielem mehr. Hier betreibt auch der Begründer der Transition Town Initiative Rob Hopkins sein Blog.

Für den deutschsprachigen Raum finden sich Informationen auf einer eigenen Seite für Transition Initiativen. Auch hier viele Informationen und Kontakte.

Wer sich zum Thema Peak Oil informieren möchte, wird unter anderem auf theoildrum fündig. Seit September 2013 ist diese Seite nur noch ein Archiv, dass alle Informationen aus über 8 Jahren zum Nachlesen bereithält. Die Betreiber wollen den Aufwand verringern, der in der Erstellung aktueller, hochwertiger Artikel zum Thema einhergeht. Eine entsprechende deutschsprachige Informationsquelle ist die offizielle Seite von ASPO Deutschland.

Rund um die Mobilität der Zukunft geht es in dem Blog Zukunft Mobilität. Aktuelle Informationen, Entwicklungen und Visionen werden hier präsentiert.

Weitere (willkürlich gewählte) Quellen:

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