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Pressemitteilung des IKG: „Interkultureller Garten in Gefahr“

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Interkultureller Garten Rostock -- ein offener sozialer und ökologischer Rückzugsraum mitten in der Stadt
Interkultureller Garten Rostock — ein offener Rückzugsraum für Mensch und Natur mitten in der Stadt

Derzeit steht nichts minder auf dem Spiel als der Fortbestand des Ehrenamts- und Gemeinschaftsprojektes und Rückzugsraumes „Interkultureller Garten Rostock“.

Doch der Reihe nach: Seit 2011 gibt es den Interkulturellen Garten (IKG) auf dem ehemaligen Schulgartengelände am „Groten Pohl“. Seither haben hier zahlreiche Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur viele gemeinsame und schöne Stunden beim Gärtnern, Genießen der Natur, Backen von Brot und Pizza, Musizieren oder einfach nur im gemütlichen Beisammensein verbracht. Die Bedeutung für einen solchen Treffpunkt, der für alle Menschen ein Aufenthaltsort ohne Angst und Ausgrenzung ist, hat die Rostocker Bürgerschaft 2016 mit einem Beschluss unterstrichen. In dem Beschluss wird festgestellt, dass dem Rostocker IKG, der einer von wenigen in Deutschland ist, eine besondere Bedeutung im Stadtleben zukommt. Dies alles könnte bald Geschichte sein. Den Rest des Beitrags lesen »

Essbare Städte in Deutschland – eine Übersicht

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Essbare Stadt
Garten für alle
Foto: EmilyStAubert

Mit einem Gruß zurück an die lieben Menschen der Initiative TTPankow und in Hoffnung ihr Anliegen damit unterstützen zu können für uns alle, zitiere ich eine Mail, die uns erreicht hat:

Liebe Akteure der ‚Essbaren Stadt‘,

bei Transition Town Pankow haben wir im Rahmen unserer Arbeit am Konzept für den ‚essbaren Bezirk Pankow‘ eine Recherche zu allen essbaren Städten in Deutschland gemacht. Wir hoffen, dass wir so auf Ideen, Konzepte und Erfahrungen zurückgreifen können, die ihr/ Sie bereits gemacht und erarbeitet haben. Damit die Daten stimmen und in Zukunft auch geändert und ergänzt werden können, haben wir eine Tabelle eingerichtet, die von allen genutzt und bearbeitet werden kann (sie speichert sich automatisch, so dass nicht verloren gehen kann): https://ethercalc.org/deutschland-essbare-staedte
Wir würden uns freuen, wenn ihr/ Sie die Zeile für eure/ Ihre ‚essbare Stadt‘ fertig ausfüllen bzw. verbessern könntet. Außerdem wüssten wir gern, ob es schon ein Netzwerk von essbaren Städten in Deutschland gibt oder ob andernfalls daran Interesse besteht.

Herzliche Grüße zum Jahresende,
eine schöne Zeit und guten Rutsch wünschen allen,
Maike und Clemens (TT Pankow Büro)

 

Pressemitteilung: „Es geht nicht nur ums Gemüse“

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Prozessbegleitung zu "Kommunikation und Organisation in selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiativen
Prozessbegleitung zu „Kommunikation und Organisation in selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiativen

Der Einladung zum Workshop „Kommunikation und Organisation“ folgten am Samstag, den 16.11., knapp 20 Menschen aus Rostock und Umgebung. Der ganztägige Workshop wurde veranstaltet von Fruchtwechsel e.V. – für diesen Tag gefördert durch die Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement M-V – in Verbindung mit der solidarischen Landwirtschaft „Bunte Höfe“. Der Workshop orientierte sich dabei an der Grundfrage: „Wie können in einer selbstverwalteten, ökologisch orientierten Initiative alle Beteiligten zufriedenstellender zusammenarbeiten? Was braucht es dafür?“ Alle Beteiligten brachten ihre für den Tag und die Zukunft wichtigen Fragen und Überlegungen mit. Tobias Döppe als Moderator und Prozessbegleiter stellte diese gekonnt ins Zentrum des Workshops, bündelte sie und kam immer wieder auf diese zurück. Den Rest des Beitrags lesen »

Blühende Landschaften sind essbar – ein köstlicher Speiseplan für Biene und Mensch

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Das Sammeln, Zubereiten und Bevorraten von essbaren und wild wachsenden Gemüsepflanzen, Kräutern, Beeren und Baumfrüchten ist so alt wie die Menschheit selbst. (…) Was einst die Existenzgrundlage der Bevölkerung war, ist heute in Anbetracht von eintönigem Kulturpflanzenanbau und monokulturellen Landschaften viel tiefgreifender als nur ein Verlust der Biodiversität und eine Zerstörung des Ökosystems. (…)

Diesen bunten und üppigen Speiseplan nutzen somit auch Bienen und andere bestäubende Insekten. Es entsteht (theoretisch) durch die Ermöglichung und Schaffung flächendeckender, wilder Landschaften eine bereichernde Synergie statt anstrengende und zerstörerische Konkurrenz. Praktisch ist es jedoch für Mensch und Biene noch ein Wunsch oder besser eine anzustrebende Vision, in einer Natur ohne Pestizide und Genmanipulation sowie einseitige Kultur zu leben. (…)

Der Traum von essbaren Wildpflanzenparks und dem großen Netzwerk von Blühenden Landschaften sowie einer hundertprozentigen ökologischen Landwirtschaft, wie sie in Bhutan nun tatsächlich gefördert wird, ist nicht bescheiden oder realitätsfremd.

Mehr dazu in einem aufschlussreichen Artikel im Melifera-Blog. Den dort beschriebenen Brotaufstrich mit Knoblauchsrauke kann ich empfehlen.

Zum folgenden Satz möchte ich allerdings kritisch anmerken, dass die Freiheit von Pestiziden sich nur darauf beziehen kann, dass sie vermutlich nicht absichtlich bespritzt werden. Unabsichtlich kann das v.a. am Rand von Äckern, aber durch Windabdrift und übers Grundwasser auch in etwas weiterer Entfernung passieren — unbedenklich sollte man Wildpflanzen also nicht absammeln.

Da ein frisch gesammeltes Wildgemüse zugleich regional, saisonal und frei von schädlichen Agrarchemikalien und Gentechnik ist, spielen hier auch Verantwortung, Unabhängigkeit als auch der Selbstversorgungsaspekt eine tragende Rolle.

 

„Verbotenes Gemüse“ (ARD)

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Wer alte Sorten anbaut, muss aufpassen: Mit dem Saatgut nicht zugelassener Pflanzensorten zu handeln, ist gesetzlich verboten. Warum tun drei Gemüsezüchter es trotzdem?

Video in der ARD Mediathek (45 min)

NDR Reportage „Der Bienenretter“ über zwei Demeterimker aus MV

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Äpfel, Erdbeeren, Gurken, Honig: Etwa ein Drittel unserer Nahrung hängt von Pflanzen ab, die von Bienen bestäubt werden. Entsprechend dramatisch ist das weltweite Bienensterben, das Fachleute auf Monokulturen, Parasiten und Pestizide zurückführen. Zwei norddeutsche Imker haben davon genug.

Mirko findet, es solle in jeder Region jeweils Imker unterstützt und finanziert werden, die dafür da sind, dass es den Bienen gut geht (wesensgemäß), dass sie gut leben können. Hartmut hingegen will beweisen, dass es vertretbare Kompromisse gibt, so dass ein*e Imker*in zusätzlich wirtschaftlich arbeiten kann, d.h. eine Familie durch’s Imkern ernähren kann. Mirko weiß:

„Nur, wenn wir weltweit wieder gesunde Bienen züchten, können wir das Überleben der Insekten auf Dauer garantieren!“ Denn wichtiger noch als der Honig ist die Bestäubungsleistung der Bienen. Ohne sie gäbe es 80 Prozent unserer Wild- und Nutzpflanzen nicht.

http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_reportage/Der-Bienenretter,diereportage816.html

Küchengeschichten – Ernteschwemme

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Im September steht am 10. und 11. unsere nächste Aktion Küchengeschichten bevor. Für alle, die neu hinzukommen möchten und damit noch keine Erfahrungen gesammelt haben, hier noch einmal kurz die Spielregeln:

  1. Ziel ist das Treffen von Leuten, gemeinsames Kochen und sich in netter Runde unterhalten.
  2. Ihr entscheidet euch, an welchem Tag ihr teilnehmen möchtet und ob ihr als Gast oder Gastgeber teilnehmt.
  3. Ihr teilt uns bis zum 31.08. eure Entscheidung per Email Email an info@transitiontownrostock.org mit.
    Wenn ihr als Gast teilnehmen möchtet, benötigen wir die Information, mit wieviel Personen ihr teilnehmt, z.B. Anmeldender und Lebensabschnittsgefährte.
    Wenn ihr die Rolle als Gastgeber übernehmen möchtet, benötigen wir eine Information, wieviele Gäste ihr aufnehmen wollt.
  4. Gäste und Gastgeber werden zugelost. Es ist ganz bewusst unser Ziel, Menschen zusammenzubringen, die sich innerhalb ihrer Netzwerke kaum treffen.
  5. Ihr erhaltet spätestens am 2. September eine Information, wer mit euch zusammen kocht und natürlich, wo eure Runde stattfindet.
  6. Ihr tauscht euch innerhalb der Gruppe zu Gerichten und Rezepten aus. Wer möchte, darf natürlich gemeinsam einkaufen.
  7. Genießt den Abend, habt Spass.

Das Thema „Ernteschwemme“ ist bewusst offen gehalten. Ihr dürft aus dem aktuellen, saisonalen Angebot an Lebensmitteln auswählen, es ist jedoch keine Pflicht. Der Monat September hält jedoch so viele verschiedene leckere Sachen bereit, dass für jeden etwas dabei sein sollte.

Wir freuen uns natürlich auch nach den beiden Tagen über eure Erfahrungen und Rezepte. Diese könnt Ihr an die Mailadresse info@transitiontownrostock.org senden oder hier im Blog als Kommentar ablegen.

Küchengeschichten — es geht weiter

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Neue Menschen kennenlernen, neue Gerichte ausprobieren, einen netten Abend bei angenehmen Plausch verbringen, saisonales Gemüse wiederentdecken, dass alles sind Dinge, die die Teilnehmer bei unseren Küchengeschichten erleben. Immer wieder wird die Frage gestellt: Und was hat das jetzt mit Transition Town zu tun? Bevor die dazu möglichen Ausführungen in einen längeren, seitenfüllenden Monolog abgleiten, hier nur ein paar Schlagworte:

Vernetzung, regionale Produkte, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion, nachhaltiger Konsum, Bildung, Spaß haben, die Idee der Transition Town verbreiten, neue Gedanken zu Wohnen und Leben

Wenn das nicht alles dazugehört …

Diese kleine, sicher unvollständige Auswahl deutet an, welche Ideen mit den Küchengeschichten erreicht werden können. Dabei soll der Spaß natürlich im Vordergrund stehen.

Nachdem es in den letzten Monaten etwas ruhiger um die Küchengeschichten geworden ist, soll es jetzt wieder regelmäßig und mit längerfristigen Ausblick weitergehen. Zum Auftakt möchten wir alle bisherigen Teilnehmer, Interessenten sowie Unterstützer und Mitglieder unserer Initiative zum Grillen in den Garten des Peter-Weiss-Hauses einladen.

Zeitpunkt: 21. Juli 2015 ab 18:00 Uhr

Bringt zu Essen mit was Euch gefällt, stimmt Euch mit Freunden ab, erzählt es weiter und sprecht Einladungen aus. Bitte beachtet, das die Subraum e.G. den Garten betreibt und mit Ihren Einnahmen zum Erhalt des Hauses beiträgt. Daher sollten die Getränke am Kiosk bezogen werden.

Die nächsten Termine der Küchengeschichten stehen auch schon fest. Tragt Euch also schon mal den 10./11. September für die Ernteschwemme und den 21. November zur Plätzchenparty in den Kalender ein.

Transition Town Treffen im Mai

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Am Dienstag, dem 19. Mai ist es wieder soweit. Unser monatliches Treffen im Peter-Weiss-Haus beginnt um 18 Uhr im Cafe Marat. Wir freuen uns über alle, die vorbeikommen zum Austausch, zum Diskutieren und Pläne schmieden.
Insbesondere wollen wir überlegen, wie es mit der Idee eines Solartrockners (Apfelchips sind lecker!) weitergeht, die Küchengeschichten werden fortgesetzt, der Klimaaktionstag rückt in Sichtweite, und wir denken sogar schon mal über Veranstaltungen zu den entwicklungspolitischen Tagen im November nach.

Wir sehen uns!
Die Aktiven, die gerade lernen, mit WordPress zu arbeiten. 😉

Nachhaltigkeitswoche der Uni Rostock

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Wie in den vergangenen Jahren findet auch diesmal die Nachhaltigkeitswoche der Universität Rostock statt. Den Machern ist wieder ein umfangreiches Programm gelungen, das zum Reinschnuppern und Diskutieren einlädt. Die Transition Town Rostock Initiative wird dieses Jahr nicht mit einer eigenen Veranstaltung vertreten sein. Trotzdem wollen wir diese wichtige Veranstaltungswoche unterstützen und uns einbringen.

Besucht die Veranstaltungen, macht mit, gestaltet mit. Nachhaltigkeit muss zum unserem Lebensmotto werden.

Treffen im April

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Unser monatliches Treffen am 3. Dienstag, 21.04.2015, soll wieder im Veranstaltungs- und Kulturcafe Marat im Peter-Weiss-Haus stattfinden. In geselliger Atmosphäre wollen wir aktuelle Themen und Entwicklungen diskutieren und neue Aktivitäten vorbereiten. Wie immer sind alle eingeladen, die denen ein Wandel am Herzen liegt oder auch nur einfach mal hineinschnuppern wollen.

Wer möchte sich 10 € verdienen?

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Einzige Bedingung: Einen Kinofilm bis zum Ende gucken.

„Am 29. März um 17 Uhr wird im LiWu Metropol der Film „Earthlings“
gezeigt. Die Dreharbeiten zu dem mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm
begannen 1999 und dauerten sechs Jahre.“ aus das-ist-rostock.de

Der Fairness halber sei aber auch auf den Trailer verwiesen.

Was haben Cidre, Kefir, Abfall und Waldgärten gemeinsam?

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Wer genug Interesse hat, wird sich die paar Minuten Zeit für einen Artikel über eine britische Brauereikooperative nehmen. Soviel: Durch sie sind u.a. 1500 überreife Mangos und 9 Tonnen (lt. Lebensmittelkette „zu gelben“) Birnen weniger auf dem Müll gelandet.

2014 im wordpress.com-Rückblick

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Das kam gerade reingeflattert. Ich poste das hier mal, weil ich finde es zeigt sehr schön, was man alles aus Luft konstruieren kann um Fortschritt und Geschäftigkeit zu simulieren.

Ach ja, und wenn sich lesende Personen zum eröffnen eines eigenen Blogs verleiten lassen möchten, empfehle ich z.B. die Rostocker systemausfall.org. Und wenn jemensch noch mehr Lust hat: Dieser Blog wartet schon dorthin umgezogen zu werden. Es fehlen bisher die Menschen, die dafür Lebenszeit und Geduld spenden möchten.

Die WordPress.com-Statistik-Elfen haben einen Jahresbericht 2014 für dieses Blog erstellt.

Hier ist ein Auszug:

Ein New York City U-Bahnzug fasst 1.200 Menschen. Dieses Blog wurde in 2014 etwa 5.200 mal besucht. Um die gleiche Anzahl von Personen mit einem New York City U-Bahnzug zu befördern wären etwa 4 Fahrten nötig.

Klicke hier um den vollständigen Bericht zu sehen.

Die Email Charter — Mehr Muße für Wesentliches

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Nicht viele Worte. Wer soll sie denn alle lesen? Was für Emails gilt, gilt auch für Blogs, das gesprochene Wort, … und nicht zuletzt Werbung. Siehe Email Charter — Für mehr Muße für Wesentliches.

Transition Valleys – Postwachstumsgesellschaft in der Region

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Dazu luden die Transition Göttingen, Witzenhausen und Kassel gemeinsam Ende November in die Bildungsstätte Ludwigstein ein. Neben der Visionssuche standen Arbeitsgruppen zu neuen Kommunikationsformen und Zeit für inhaltliche Vernetzung sowie Bildungsbrunch unter dem Motto „Regionaler Wandel in Bürgerhand – eine Zukunftsvision“ auf dem Plan.

Es gibt auch einen ausführlichen Bericht.

Buchempfehlung: Holm Friebe „Steinstrategie — von der Kunst nicht zu handeln“

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Steinstrategie -- Hom Friebe
Ein angemessener Ort für „Steinstrategie“ von Holm Friebe

Was hat Nicht-handeln mit der Transitionbewegung zu tun mag man sich fragen; da geht es doch gerade darum, dass endlich mehr passieren, mehr gewandelt werden muss. Natürlich ist es ein provozierender Untertitel. Der Klappentext bring es schon besser auf den Punkt:

Wenn du dich bewegst, musst du wissen, wohin. Wenn du dich nicht bewegst, musst du wissen, warum.

Und so geht es viel mehr um das vorschnelle Handeln in einer Welt, in der es vermeintlich keine Option ist, keine Stellung zu beziehen, keine (fundierte?) Meinung zu haben, keine Reaktion zu zeigen, lieber nicht noch eine Schlagzeile „rauszuhauen“ bevor es ein anderer täte. Warum das mit der Transitionbewegung nur allzu viel zu tun hat wird klar, wenn man sich die von Friebe aufgezeigten, bisweilen fatalen Folgen aus vorschnellem Handeln von Politikern, Managern, Bänkern oder anderer „Experten“ mit weitreichender Entscheidungsgewalt zu Gemüte führt. Keine Abwrackprämie, keine halbgare Energiewende, keine Finanzkriese, kein Handelsabkommen, auch kein Schock-Marketing einer LIZVLX wird ausgelassen. Ja selbst Oldtimer bekommen eine bessere Umweltbilanz bescheinigt — bei Einbeziehen von „Grauer Energie“ –, denn sie fahren noch nach 50 Jahren und können repariert werden (dass es ganz ohne jedes Abgas ausstoßende Auto noch besser wäre, braucht wohl hier nicht erwähnt werden).

Eine Textstelle möchte ich zur Verdeutlichung noch zitieren. Hier wird dann auch der Bezug zu Transition besonders deutlich:

Was wir von der Natur in Sachen Resilienz lernen können: Eine hochgezüchtete Monokultur ist zwar hocheffizient, aber auch sehr anfällig gegen Schädlingsbefall. Ein vielfältiges Biotop ist dagegen sehr viel resilienter gegenüber Schocks und Eindringlingen.

Organisationen und Institutionen, die überleben wollen, müssen sich also fragen, was ihnen wichtiger ist: Effizienz oder Resilienz. Dieser „trade-off“ erfordert eine strategische Entscheidung, die im Sinne von Richard Rumelts „good strategy“ nicht lauten kann: beides. Man kann den Kuchen nicht essen und gleichzeitig haben. Will man ein resilientes System schaffen, dann heißt das: Redundanzen, Überlappungen, Schlupf zuzulassen und als etwas Notwendiges und Wertvolles zu akzeptieren. Das bedeutet — Manager müssen jetzt tapfer sein! — Nicht das Letzte an Effizienz aus dem System herauszuquetschen, sondern Puffer vorzuhalten und Taschen von Überaufwand zuzulassen. Bei Mitarbeitern muss das Prokrastinieren, das Nichtstun als wertvolle Ressource, für den Erstfall akzeptiert werden. Wer weiß, wofür es mal gut ist. Der nächste Schwarze Schwan lauert schon hinter der kommenden Ecke. [„Der Schwarze Schwan“ von Nassim Taleb]

Ein paar persönliche Anmerkungen

Der Fairness halber möchte ich noch darauf hinweisen, dass der oben erwähnte, vermeintliche Handlungsdruck zwar immer selbst gemacht, weil selbst-empfunden ist. Wir alle — auch Du — begünstigen die Entstehung dieses Druckes jedoch durch unser aller alltägliche Erwartungshaltung an einzelne Personen. Wenn ich nämlich z.B. im Laden oder in der Schule einer womöglich eh schon gestressten, überforderten Person nicht ausreichend Raum lasse diese Überforderung (sich selbst) einzugestehen, indem ich erst zufrieden bin, wenn meine Erwartung erfüllt ist. Die positive Nachricht darin ist, dass wir alle damit auch ermächtigt sind, daran etwas zu ändern, diesen Druck weniger häufig zu erzeugen; beispielsweise am Kauf-nix-Tag.

Ich sehe in dem von Holm Friebe gegebenen Tenor viele Verwandtschaften in den Permakulturansatz. Ich fühlte mich häufig an Masanobu Fukuoka und seine „Nichts-Tun-Landwirtschaft“ erinnert. Auch hier ist Nichtstun im Sinne des Daoistischen Wu Wei zu verstehen.

Das Buch ist im Katalog der Rostocker Stadtbibliothek ausleihbar und hat die Kennung F111 (mein persönlicher Dank an dieser Stelle an die netten Mitarbeiter*innen der Stadtbibliothek, die es aufgenommen und prominent ausgestellt haben!). Es ist zu all dem inhaltlich Interessanten auch kurzweilig zu lesen, weil Holm Friebe angenehm bildhafte, einfache Sprache mit akademischer, subtil differenzierter Sprache abwechselt.

Weitere Links

Erster Eindruck – die Transition Town Initiative in der Hansestadt Rostock

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Jaaa, da ist man einmal beim Repair Cafe und es passiert genau das, was passieren soll, neben dem eigentlichen Reparieren der im Haushalt angefallener kaputter Gegenstände:
Gespräche und Vernetzung!

Nur ein paar Tage später also mache ich mich auf den Weg zum Treffen der Rostocker Transition Town Initiative, denn dazu wurde ich eingeladen und bin nun echt neugierig.

Angekommen und etwas zu früh am Treffpunkt, finden sich nach und nach noch drei weitere Angesprochene ein. Zwei waren schon mal dabei, aber länger nicht mehr da. Wir anderen zwei sind komplett neu und gespannt, worauf wir uns gerade einlassen. Wir tauschen uns aus und wundern uns, wo es wohl reingeht und wo die anderen bleiben.

Naja, so ist das bei einem losen Haufen von Engagierten- letztendlich finden wir heraus, dass sich der Treffpunkt geändert hat und munter plaudernd machen wir uns dahin auf dem Weg.
Noch das Treppenhaus hoch und wir werden in einer wunderbar persönlichen Atmosphäre, im Wohnzimmer einer Mitstreiterin, in die Runde aufgenommen.

Es geht gerade um die anstehenden Termine und nachdem der dringendste von denen mit allem notwendigen Organisationskram abgesprochen ist- es finden sich noch sehr kurzfristige aber umsetzbare Ideen, was mich begeistert: Da schüttelt Einer doch tatsächlich einen schon vorbereiteten Fragebogen aus dem Ärmel und Eine erinnert sich noch an ein tolles Buch, das man mit auslegen und zum Verkauf anbieten könnte- danach jedenfalls stellen wir “Neugierigen” uns kurz vor und bekommen als Antwort auch eine Vorstellung aller anwesenden “alten Hasen”.

Wauw, ich staune. Was für eine Farbpalette an Menschen. Unterschiedlichstes Alter, beruflicher Hintergrund, Lebenssituation, Lieblingsthemen, Art und Weise zu reden und zu denken, aber alle bringen sich auf ihre Art mit ein und bringen sie mit, die Motivation diese Plattform gemeinsam zu nutzen, um Wunderbares umzusetzen.
Wunderbares, ja da bin ich mir sicher! Diese Menschen bringen viel Kreativität mit, verschiedenste Erfahrungen und ganz viel Willen. Zwar scheint es mit der Kontinuität, der Beteiligung manchmal zu schwanken-
Aber mal ehrlich, wo ist das nicht so? Heute hat Jeder immer so viel zu tun und weiss gar nicht was als nächstes und wie und wann.
Grossartig also, wenn sich so ein bunter Haufen von Menschen dann doch findet und wenn es auch nach kleinen, aber uns zu einem ersten gemeinsamen Erlebnis verhelfenden Schwierigkeiten, im privaten Wohnzimmer ist, mit vielen Ideen und immer der Grenze an Zeit und Kapazität als Gast dabei.

Ich freu mich!
Ich freu mich auf das viele Wunderbare was ich nun beobachten werde und auch selber mit diesen Menschen miterleben und -gestalten werde. Tolle Dinge sind schon in Planung und das ein oder andere schon konkret, anderes noch ein Gedanke und eine Projektförderungsantrag im Hinterkopf bzw. in der Schublade. Da gibt es Stichwörter wie Bürger-Solar und Bürger-Wasser oder Kauf-Nix-Tag oder Back-Geschichten. …

Alles klingt und duftet beinahe.

Nach wunderbaren Gelegenheiten, dass Menschen aus dieser Stadt zusammenfinden für Alternativen und ein echtes Miteinander, das ermutigt und Freude bringt.

Wunderbar!

Nora

Zwei Bürgersolaranlagen in Rostock

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Die erste Bürger Solar Rostock GmbH & Co. KG wurde 2010 mit dem Ziel gegründet, durch Bürgerbeteiligung Projekte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien, der Energieeinsparung und der Effizienzsteigerung zu realisieren, um einen konkreten Beitrag zur Energiewende in der Stadt zu leisten. Auf dieser Basis haben sich 17 Bürgerinnen und Bürger der Stadt zusammengefunden, um gemeinsam die erste Bürgersolaranlage in Rostock zu errichten und zu betreiben. Bürgersolaranlagen u.ä. Projekte auf dem Gebiet erneuerbarer Energien sind eine Form der finanziellen Beteiligung in langfristige Sachanlagen. Die Beteiligten erhalten jährlich eine Ausschüttung, um von ihren Investitionen in erneuerbare Energien zu partizipieren.

Die Eckdaten der ersten Bürgersolaranlage:

  • Standort: Mecklenburger Allee 11-12, WIRO-Wohnhaus
  • installierte Leistung: 20 kWp (Kilowatt-Peak), 90 Photovoltaik- Module a) 220W
  • Jahresenergieertrag: ca. 20.000 kWh/a
  • Einspeisung in das öffentliche Netz.

In diesem Kontext ist die erste und seit September 2014 auch die zweite Bürgersolaranlage eine „Rostocker Angelegenheit“, denn Wertschöpfung aus Planung, Bau und Betreibung bleiben in unserer Stadt.

Die Eckdaten der zweiten Bürgersolaranlage:

  • Standort: Michaelshof Rostock, Krabbehaus
  • installierte Leistung: 29,5 kWp (Kilowatt-Peak), 116 Photovoltaik- Module a) 255W
  • Jahresenergieertrag: ca. 29.500 kWh/a
  • fast vollständiger Eigenverbrauch im Michaelshof.

An diesem Projekt beteiligten sich 5 Bürgerinnen und Bürger der Stadt. Dies sind 2 konkrete Beispiele, bei denen die Aspekte der Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung/Teilhabe in Einklang stehen.

Dr. Adelheid Priebe

Mäuse machen Urlaub …

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Mäuseurlaub

… am 29. November ’14, denn dann ist Kauf-Nix-Tag. Mitmachen besticht durch gänzliche Unaktivität: Nichts einkaufen (auch im Internet nicht!!!). Ziemlich einfach, oder? Nur wozu?

Besser sagen als http://www.utopia.de/ kann ich das nicht:

Einen ganzen Tag lang ganz bewusst nichts zu kaufen: Was soll man damit schon erreichen? Verschiebt man damit nicht einfach nur seine Einkäufe um 24 Stunden und dann wird weiter wie bisher konsumiert? Zunächst einmal ist  der „Kauf-nichts-Tag“ ein guter Anlass, das eigene Konsumverhalten bewusst zu hinterfragen – und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem es oft schwer ist, sich dem Konsumtrubel zu entziehen: kurz vor Weihnachten. Jeder, der einmal ausprobiert hat über 24 Stunden keinen Cent auszugeben – ob aus der Not oder aus freiem Willen heraus  – der weiß, das in dieser Zeit viel passiert. Man stolpert über Automatismen und Gewohnheiten („kein Tag ohne Butterbreze“), erkennt Nötiges und Überflüssiges, denkt vielleicht über Hunger und Durst, über Haben und Sein nach.

Doch hinter der Idee des „Kauf-nix-Tag“ verbirgt sich auch ein gesellschaftspolitischer Aspekt: Er will ein Zeichen gegen umweltschädliche, unmenschliche Herstellungsbedingungen setzen und auf den zerstörerischen Einfluss der Konsumgesellschaft aufmerksam machen. Denn: Wie gehen wir mit den Ressourcen der Erde um? Wir konsumieren oft so, als ob wie eine zweite Welt mit reinem Wasser, sauberer Luft, glücklichen Tieren, Wäldern, unverseuchten Böden und unversehrter Ozonschicht in petto hätten. Eine schöne Illusion, die von der omnipräsenten Industrie- und Werbemaschinerie jeden Tag mit neuen „Heile Welt-Motiven“ genährt wird. Der Appetit darauf scheint jedenfalls um so größer zu werden, je mehr im Argen liegt.

[Die weltweit als „Buy-Nothing-Day“] bekannte Aktion ruft zu einem 24-stündigen freiwilligen Konsumverzicht auf. Sie gehört zu den ersten und bedeutsamsten Kampagnen, um Wirtschaft und Unternehmen mit der Macht des Verbrauchers zu konfrontieren. Denn jeder einzelne Dollar, jeder Euro ist Einkaufsmacht: eine von Verbrauchern oft zu selten entfesselte und von Unternehmen häufig in Frage gestellte Kraft.“